Wie gelingen diese Bilder am besten? Heute möchte ich euch ein bisschen an meiner Erfahrung teilhaben lassen und gebe euch ein paar Tipps und Tricks mit auf den Weg.
Vorbereitung ist die halbe Miete!
Bevor es mit dem Shooting losgeht, ist es ratsam sich gut vorzubereiten.
Ich erkundige mich im Vorfeld nach den Geschwistern und möchte ihre Namen und ihr Alter erfahren. Auch wenn ich eine Uhrzeit habe, zu der ich am liebsten fotografiere, so frage ich dennoch nach, ob es eine Zeit gibt, zu der die Kinder am besten gelaunt sind. Schließlich braucht das eine oder andere Kind noch ein Schläfchen während des Tages und man sollte wirklich kein Shooting zu einer Zeit vereinbaren, zu der das Kind schlafen sollte. Das bringt nur Stress und schlechte Laune.
Wenn ich diese Infos habe, kann ich besser einschätzen, was auf mich zukommt und mir meine Gedanken machen.
Kleidung abstimmen.
Vor dem Shooting kläre ich außerdem noch ab, was alle Beteiligten anziehen werden. Schließlich sollen alle Kleider aufeinander abgestimmt sein, um ein harmonisches Gesamtbild und die Verbundenheit zu unterstreichen.
Geduld ist gefragt.
Beim Shooting selbst ist es wichtig, den Geschwistern die Zeit zu geben, die sie brauchen, um sich wohlzufühlen. So wie auch wir unsere Zeit brauchen, um uns nicht wie ein Reh im Scheinwerferlicht zu fühlen, so sollten wir gerade bei Kindern Verständnis dafür haben, dass sie etwas Zeit brauchen, um sich an die Situation zu gewöhnen.
Niemals etwas erzwingen.
Dabei geht nur die gute Stimmung flöten. Ich lasse die Kinder gerne Kinder sein und beginne mit der Mutter oder den Eltern, je nachdem, ob das Geschwisterchen gerade nach Papa verlangt oder kurz zu Mama kommen möchte, um ein paar Bilder zu machen.
Mit der Zeit sieht das Kind, dass auch in dieser neuen Situation alles in Ordnung ist.
Manche Kinder müssen mich erst ein wenig beobachten und stellen dann fest, dass Mama und Papa sich mit mir und vor meiner Kamera wohl fühlen und möchten dann sogar mit ihnen vor meine Linse. In dem Fall bin ich natürlich richtig glücklich und begeistert, was die Kleinen dann auch schnell merken und gern mitmachen. Und wenn nicht – dann eben ein wenig später ;).
Andere müssen sich langsam an mich herantasten und etwas mit mir interagieren, um zu merken, dass alles ok ist.
Spiele und Aktivitäten.
Manchmal, wenn die Kleinen eher nicht fotografiert werden wollen, sage ich den Eltern, dass sie die Geschwister spielen lassen können und ganz normal und wie immer mit den Kindern umgehen sollen. Ich halte mich zurück und beobachte. Sobald ich merke, dass sich eine Situation bietet, instruiere ich die Eltern ganz unauffällig und mehr nebenbei, sich entsprechend zu positionieren, um eine Aufnahme einfangen zu können.
Das Tolle daran ist, dass die Kinder besonders natürlich und unbefangen sind und das genau die Bilder sind, die noch nach vielen Jahren die Herzen berühren.
Lob und Belohnung.
Kinder brauchen Lob, damit sie wissen, wenn sie etwas tun, das uns dabei hilft, großartige Bilder zu machen. Schließlich freuen auch wir uns über ein Feedback des Fotografen.
In manchen Fällen gibt es nach dem Shooting von den Eltern eine Belohnung, sie wissen, womit man die Kinder motivieren kann und ein kleiner Anreiz kann oft Wunder wirken.
Outdoor- Shootings.
Manche Kinder haben so viel Energie, dass es Sinn macht, hinaus zu gehen und draußen zu fotografieren. Im Freien fühlt man sich nicht wie auf dem Präsentierteller, es herrscht eine entspannte Atmosphäre und man kann hervorragend beim Spazierengehen lebendige und fröhliche Momente einfangen. Draußen ist es leicht, Spaß zu haben und genau das sollte auch immer im Vordergrund stehen.
Die ganze Familie soll Spaß haben und die Zeit genießen können.
Wünsche?
Manchmal kann man die Kleinen richtig gut aus sich herauslocken, indem man sie einfach miteinbindet.
Ich frage, ob sie sich eventuell ein bestimmtes Bild wünschen, oder eine konkrete Bildidee haben. Sollte es so sein, wird diese natürlich umgehend umgesetzt. Das freut das Kinderherz und bringt manchmal besonders intime und authentische Momente.
Ab und zu kommt es jedoch auch vor, dass sich ein Kind zu mir hinter die Kamera gesellt um entweder auch einmal meine Perspektive einnehmen zu können oder vielleicht sogar selbst das eine oder andere Foto schießen zu dürfen (Vorwarnung – manchen Kindern könnte das zu sehr gefallen, sodass sie gern ganz die Kontrolle über die Kamera übernehmen möchten. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl jedoch funktioniert das ganz gut).
Mit diesen Tipps und Tricks sollte einem gelungenen Babybauch Shooting mit Geschwisterchen für authentische Erinnerungen nichts mehr im Wege stehen.
Ich wünsche euch ein erfolgreiches Shooting und natürlich viel Spaß dabei!