Heute möchte ich über eine Form der Fotografie sprechen, die in meiner Welt eine besondere Rolle spielt: Die Fotografie mit natürlichem Licht.
Als Fotografin habe ich gelernt, dass es mir die Portraitfotografie mit Available Licht, also dem zur Verfügung stehenden Licht, ermöglicht, die natürliche Schönheit einer Person und einer Situation auf einzigartige Weise festzuhalten.
Ich bewundere Fotografen, die Tage im Studio verbringen und immer noch kreativ in der Lichtsetzung sind. Licht richtig zu setzen, Blitze und Dauerlicht richtig einzustellen ist eine Kunst! Manchmal kommen dabei Kunstwerke heraus, die nach einem ‚Wow!‘ verlangen.
Meine Form der Fotografie greift auf das vor Ort verfügbare Licht zurück. Das ermöglicht es mir, mit den Personen vor der Kamera in Verbindung zu bleiben, ohne Lichter umstellen zu müssen.
Außerdem genieße ich die Bewegungsfreiheit.
Wenn man mich vor die Kamera stellt, befällt ich ungefähr das Gefühl, das ein Reh im Scheinwerferlicht eines Autos haben muss. Kommt dann noch Studiobeleuchtung dazu, ist es ganz bestimmt unmöglich, einen natürlichen Moment mit mir einzufangen. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass ich absolut nicht die einzige bin, der es so geht.
Wahrscheinlich achte ich deshalb so penibel darauf, dass man sich bei mir vor der Kamera besonders wohl fühlt. Das versuche ich mit den folgenden Methoden zu erleichtern:
Bei einem Shooting draußen oder an einer bestimmten Location bietet sich die Möglichkeit, ein wenig spazieren zu gehen, sich auf die Umgebung zu konzentrieren und damit ein wenig die Aufmerksamkeit von sich abzuwenden.
Bei Shootings zu Hause hat man sowieso den ‚Heim-Wohlfühl-Bonus‘.
Als empathischer Mensch fällt es mir leicht, auf mein Umfeld zu achten und mich anzupassen. So gelingt es mir meist sehr gut, mich einzufügen und nicht als Störfaktor zu wirken.
Abgesehen davon gibt es mir die Möglichkeit, Momente authentisch einzufangen und zudem entstehen so oft die schönsten Bilder und sie sind immer verschieden.
Denn je nach Tageszeit, Umgebung und Motiv verändern sich auch das Licht, die Schatten und die Stimmung.
Wenn du also ein Shooting machen möchtest und dich im Studio eher unwohl fühlst, suche dir einen Fotografen, der diese Variante der Fotografie beherrscht. Das kann auch von Vorteil sein, wenn du gerne verschiedene Bilder hättest.
Planst du selbst ein Shooting mit natürlichem Licht oder fotografierst eine Hochzeit, rate ich dir, zuerst die Location zu der Tageszeit, zu der das Shooting oder die Hochzeit angesetzt ist, in Augenschein zu nehmen.
Natürlich kannst du das Wetter nicht beeinflussen, aber du bekommst eine Vorstellung davon, wie du fotografieren kannst, auch wenn am Shootingtag schlechte Lichtverhältnisse herrschen.
Übe und fotografiere viel mit natürlichem Licht – und ganz wichtig dabei: Verwende die Manuell-Einstellung der Kamera.
So lernst du mit natürlichem Licht am effektivsten umzugehen und hast vielleicht, wie ich, besonders viel Spaß dabei.
Ob ihr selbst fotografiert oder fotografiert werdet – nutzt das natürliche Licht, denn es ist wunderschön. Damit wünsche ich euch allen ‚Gut Licht!‘ und viel Spaß bei euren Shootings!
Eure Katharina